Im Zuge des „Jazz Open“ in Stuttgart verließ Magnus Öström seine weit entfernte Heimat Schweden und spielte ein sensationelles Konzert im „bix“.

Vor ein paar Jahren war Öström dort bereits mit seiner ehemaligen Band „Esbjörn Svensson Trio“ aufgetreten. Öströms aktuelle Band besteht aus Andreas Hourdakis (git), Thobias Karlsson (b) und Daniel Karlsson (keys). Auffällig ist, dass Öström ziemlich junge Musiker um sich gruppiert hat, denen man ihre Motivation und Spielfreude vom ersten Song an ansehen kann. Und obwohl zeitgleich Gregory Porter im Schlossgarten auftrat, war der Jazzclub sehr gut besucht. Öströms guter Ruf eilt ihm voraus, selbst bis in die schwäbische Landeshauptstadt.

Die Band performte Songs der beiden veröffentlichten Alben, „Searching for Jupiter“ (2013) und „Thread of life“ (2011). Dabei kamen Besen, Rods, Sticks, elektronische Effekte (etwa ein delay) zum Einsatz. Öström hat einen sehr eigenen, innovativen Stil, wobei er auf Standard-Grooves verzichtet und ganz eigene Sounds kreiert: von sanftem Besenspiel bis zu agressiven Doublebass-Beats ist alles dabei. Aber egal, was er spielt: immer sieht alles ganz mühelos und entspannt aus. Perfekt unterstützt wird er von seiner Band, die mehr ist als bloße Begleitung. Jeder einzelne Musiker steuert seinen Teil bei zu einem gigantischen, bewegenden Sound. Es entsteht eine Atmosphäre, die vielseitiger nicht sein könnte: egal ob verträumte Balladen oder straighte, energiereiche Phrasen, Magnus Öström und Band katapultieren den Zuhörer durch alle Emotionen und Gefühlslagen.

Ebenfalls sehr angenehm: Öströms Ansagen zwischen den Songs, sehr bodenständig und sympathisch. Da stört es dann auch keinen, wenn der Bassverstärker mal streikt und ersetzt werden muss.

Zurück bleibt das Gefühl, dass man Teil geworden ist von einem besonderen musikalischen Abend und mit diesem Gefühl und Öströms wunderbarer Musik in den Ohren mache ich mich auf den Nachhauseweg.

Quellennachweise:
Fotos von fasching.se